Im Januar 2019 wird das Projekt BYOD angekündigt, und die Vorbereitung beginnt. Das Schuljahr wird Mitte August beginnen.
Mir ist klar, dass es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen gibt und verschiedene Bereiche, in denen ich neue Dinge lernen muss: Einer davon ist sicherlich die Verwendung des neuen Computers, ein Microsoft Surface Pro 6. Es handelt sich um ein convertibles Gerät, also um einen Laptop, der zum Tablet wird, indem man die Tastatur abnimmt. Der Bildschirm ist ein Touch Screen und man kann darauf mit einem dafür vorgesehenen Stift schreiben, was für mich die größte Neuheit darstellt.
Ich muss auch lernen, OneNote zu benutzen, eine Software, für die die Schule eine Lizenz ausgibt und die ich vorher noch nie benutzt habe. Wir besuchen eine halbtägige Schulung über das Thema, um die Grundlagen zu erlernen, aber es wird etwas dauern, um alles zu testen und zu lernen. Speziell ist es schwer zu realisieren, was es bedeutet, OneNote mit den Schülern zu verwenden, da wir noch einige Monate warten müssen, bis wir in der Klasse BYOD unterrichten können. Unsere zukünftigen Schüler sind noch nicht in unserer Schule „angekommen“.
Um den Gebrauch der neuen Software zu erlernen, kann man mit den Kollegen arbeiten (wir tauschen Rollen und versetzen uns abwechselnd in die Situation von Lehrern und Schülern), aber was die Schwierigkeiten beim Beibringen des eigentlichen Fachs anbelangt, bin ich ganz alleine. Ich bin nämlich die einzige Französischlehrerin in dieser Situation, da wir am Anfang nur eine einzige BYOD-Klasse haben werden.
Die größte Schwierigkeit ist für mich anfänglich die Suche nach einem digitalen Lehrmittel. Ich sage mir selbst, dass ich bestimmt nicht die erste auf der Welt bin, die diese Probleme hat, wir sind im Jahr 2019 und unsere Schule ist bestimmt nicht die Erste, die ein Projekt dieser Art startet. Ich suche den Kontakt zu Kollegen in anderen Schulen und erfahre, dass in einigen Fällen die BYOD-Projekte bereits nach ein paar Jahren wieder eingestellt wurden, in anderen Schulen steckt man noch in den Kinderschuhen und in weiteren ist BYOD überhaupt kein Thema.
Weiterhin auf der Suche nach Kontakten für die Zusammenarbeit, gründe ich eine Gruppe auf Facebook. Ich mache etwas Werbung, aber nach einer Woche habe ich nur 7 - 8 Teilnehmer, darunter: drei Lehrer, die überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich haben, aber sehr interessiert am Konzept sind, eine Person, die gar nicht unterrichtet, aber sehr an Pädagogik interessiert ist, ein Typ, der uns etwas verkaufen möchte, und eine Frau, die sich aus Versehen angemeldet hat, weil sie in einer Grundschule unterrichtet! Ich entscheide mich schnell, die Gruppe wieder zu schließen und bei einer Gruppe mit dem Namen „Les TIC dans l’éducation” teilzunehmen, die über 23.000 Mitglieder hat, davon die meisten aus Québec. Bis heute ist das das Nützlichste, was ich je auf Facebook gefunden habe.
Ich gebe den direkten Kontakt jedoch nicht auf: Dank Freunden von Freunden melde ich mich bei zwei Lehrern mit Erfahrung in diesem Bereich und frage sie schüchtern per E-Mail, ob sie mir einen Rat geben können oder vielleicht sogar einen Kaffee mit mir trinken möchten. Beide sind ausgesprochen zuvorkommend und laden mich an ihre Schulen ein, um mir ihre Projekte zu erklären oder sogar an ihrem Unterricht teilzunehmen.
All diese Kontakte zeigen mir, wie wenig klar das Konzept des Unterrichts BYOD ist und wie sehr es variieren kann. Die Variablen sind zahlreich: Wenn der Computer beispielsweise von der Schule zur Verfügung gestellt wird, können Programme installiert werden, die bestimmte Seiten blockieren oder den Internetzugang vorübergehend verhindern. Einige Schulen definieren klar, mit welchem Gerät man arbeiten wird, beispielsweise mit einem iPad. Dies führt zur ausschließlichen Verwendung von Apple-Produkten wie Apple TV oder Classroom. Andere Schulen lassen die Möglichkeit der Wahl: Jeder muss ganz einfach das ausgewählte Gerät in die Schule mitbringen, dabei ist es unwichtig, ob es sich um einen Laptop, ein Tablet, ein transformierbares Gerät mit oder ohne Stift handelt ... Ist nicht genau das die Interpretation von „Bring Your Own Device”? Bring dein eigenes Gerät mit!
All dies erklärt wahrscheinlich die Schwierigkeiten, auf die ich bei der Suche nach Weiterbildungen, die mir helfen könnten, treffe. Viele Inhalte haben das Thema „Neue Medien im Unterricht", vielleicht „im Sprachunterricht", wenn ich Glück habe. Eines Tages nehme ich an einer Konferenz mit dem Titel „Sieben Jahre Unterricht in BYOD-Klassen” teil. Endlich! Etwas Konkretes, woraus ich bestimmt Inspiration ziehen kann. Leider gehe ich enttäuscht daraus hervor: Der Redner war sehr begeistert und zeigte viele konkrete Beispiele seines Unterrichts ... alles sehr interessant. Leider hatte er nur mit dem iPad gearbeitet, und während der Konferenz präsentierte er die für die Klasse nützlichen Apps. Da unsere Schule sich für die Arbeit mit Microsoft entschieden hatte, waren diese Informationen praktisch nutzlos. Ganz zu schweigen davon, dass der Redner Mathematiklehrer war... Lichtjahre von Fremdsprachen entfernt. Leider werden diese „Details“ oft bei der Bewerbung einer Konferenz versteckt, um mehr Personen anzuziehen. Wahr ist auch, hätte der Redner allgemeinere Themen gehabt, hätten mehr Lehrer davon profitieren können. Wirklich schade.
Eine große Schwierigkeit lag darin, das richtige Lehrmittel für eine Klasse BYOD auszuwählen. Mein erster Reflex war, eine digitale Version von dem Buch zu suchen, das ich normalerweise in der Klasse verwende. Ich habe vier Versionen davon gefunden, die sich alle als nutzlos herausgestellt haben, mit Ausnahme nur vom digitalen Assistenten.
Mir ist bewusst geworden, dass die meisten digitalen Lehrmittel nur wenig mehr als eine PDF-Version des gedruckten Buches sind. Das bedeutet, dass sie nicht dafür konzipiert sind, online benutzt zu werden, und das sieht man zum Beispiel schon im Layout: Ich kann auf ein Symbol klicken, um die Lösung einer Übung aufzuzeigen, jedoch die Übung selbst wird verdeckt. Insbesondere in den von mir getesteten Versionen war es unmöglich, den Stift zu verwenden und so direkt in das Lehrmittel zu schreiben. Ich habe den Verlag kontaktiert, einige Screenshots geschickt und um Erklärungen gebeten. Es wurde mir geantwortet, dass es besser sei, mit dem Stift auf dem Bildschirm zu schreiben, als mit dem Finger ...
Digitale Lehrmittel haben sicherlich Vorteile: Sie sind weniger teuer, sie können von jedem Computer aus genutzt werden und die Schüler müssen keine schweren Bücher tragen. Andererseits scheint mir, dass momentan die Verlage E-Books herausgeben, um Werbung für sich selbst zu machen und ihre Modernität zu beweisen ... Leider reicht es aber nicht, das Material, das sie schon haben, anzupassen, vor allem wenn es sich als technisch nicht benutzbar herausstellt.
Wahrscheinlich sind die E-Books nicht von großem finanziellem Interesse. Ein anderer Nachteil ist, dass generell die Lizenz für ein schulisches E-Book nur ein Jahr gültig ist (fünf bis zehn Jahre in der Version für Lehrer), danach geht das Buch mit allen persönlichen Notizen verloren, außer man verlängert die Lizenz.
Viele Lehrer scannen lieber das existierende Lehrmittel ein (eine riesige Arbeit!) und stellen es den Schülern zur Verfügung, zum Beispiel über OneNote, was es erlaubt, sehr praktisch und einfach Notizen zu machen. Um das Urheberrecht zu respektieren, müssen die Schüler weiterhin die Papierversion des Buches kaufen, das sie jedoch zu Hause lassen. Einige schätzen das, weil sie beim Lernen für eine schriftliche Prüfung lieber ein traditionelles Lernmittel verwenden.
Sobald das Problem mit dem Buch „gelöst“ ist, die Hauptfunktionen von OneNote erlernt sind und Freundschaft mit dem neuen Tablet und seinem Stift geschlossen wurde, ist die Vorbereitung an einem guten Punkt angelangt. Was es wirklich bedeutet, in einer Klasse BYOD zu unterrichten, will noch gelernt sein.
Mir ist klar, dass es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen gibt und verschiedene Bereiche, in denen ich neue Dinge lernen muss: Einer davon ist sicherlich die Verwendung des neuen Computers, ein Microsoft Surface Pro 6. Es handelt sich um ein convertibles Gerät, also um einen Laptop, der zum Tablet wird, indem man die Tastatur abnimmt. Der Bildschirm ist ein Touch Screen und man kann darauf mit einem dafür vorgesehenen Stift schreiben, was für mich die größte Neuheit darstellt.
Ich muss auch lernen, OneNote zu benutzen, eine Software, für die die Schule eine Lizenz ausgibt und die ich vorher noch nie benutzt habe. Wir besuchen eine halbtägige Schulung über das Thema, um die Grundlagen zu erlernen, aber es wird etwas dauern, um alles zu testen und zu lernen. Speziell ist es schwer zu realisieren, was es bedeutet, OneNote mit den Schülern zu verwenden, da wir noch einige Monate warten müssen, bis wir in der Klasse BYOD unterrichten können. Unsere zukünftigen Schüler sind noch nicht in unserer Schule „angekommen“.
Um den Gebrauch der neuen Software zu erlernen, kann man mit den Kollegen arbeiten (wir tauschen Rollen und versetzen uns abwechselnd in die Situation von Lehrern und Schülern), aber was die Schwierigkeiten beim Beibringen des eigentlichen Fachs anbelangt, bin ich ganz alleine. Ich bin nämlich die einzige Französischlehrerin in dieser Situation, da wir am Anfang nur eine einzige BYOD-Klasse haben werden.
Die größte Schwierigkeit ist für mich anfänglich die Suche nach einem digitalen Lehrmittel. Ich sage mir selbst, dass ich bestimmt nicht die erste auf der Welt bin, die diese Probleme hat, wir sind im Jahr 2019 und unsere Schule ist bestimmt nicht die Erste, die ein Projekt dieser Art startet. Ich suche den Kontakt zu Kollegen in anderen Schulen und erfahre, dass in einigen Fällen die BYOD-Projekte bereits nach ein paar Jahren wieder eingestellt wurden, in anderen Schulen steckt man noch in den Kinderschuhen und in weiteren ist BYOD überhaupt kein Thema.
Weiterhin auf der Suche nach Kontakten für die Zusammenarbeit, gründe ich eine Gruppe auf Facebook. Ich mache etwas Werbung, aber nach einer Woche habe ich nur 7 - 8 Teilnehmer, darunter: drei Lehrer, die überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich haben, aber sehr interessiert am Konzept sind, eine Person, die gar nicht unterrichtet, aber sehr an Pädagogik interessiert ist, ein Typ, der uns etwas verkaufen möchte, und eine Frau, die sich aus Versehen angemeldet hat, weil sie in einer Grundschule unterrichtet! Ich entscheide mich schnell, die Gruppe wieder zu schließen und bei einer Gruppe mit dem Namen „Les TIC dans l’éducation” teilzunehmen, die über 23.000 Mitglieder hat, davon die meisten aus Québec. Bis heute ist das das Nützlichste, was ich je auf Facebook gefunden habe.
Ich gebe den direkten Kontakt jedoch nicht auf: Dank Freunden von Freunden melde ich mich bei zwei Lehrern mit Erfahrung in diesem Bereich und frage sie schüchtern per E-Mail, ob sie mir einen Rat geben können oder vielleicht sogar einen Kaffee mit mir trinken möchten. Beide sind ausgesprochen zuvorkommend und laden mich an ihre Schulen ein, um mir ihre Projekte zu erklären oder sogar an ihrem Unterricht teilzunehmen.
All diese Kontakte zeigen mir, wie wenig klar das Konzept des Unterrichts BYOD ist und wie sehr es variieren kann. Die Variablen sind zahlreich: Wenn der Computer beispielsweise von der Schule zur Verfügung gestellt wird, können Programme installiert werden, die bestimmte Seiten blockieren oder den Internetzugang vorübergehend verhindern. Einige Schulen definieren klar, mit welchem Gerät man arbeiten wird, beispielsweise mit einem iPad. Dies führt zur ausschließlichen Verwendung von Apple-Produkten wie Apple TV oder Classroom. Andere Schulen lassen die Möglichkeit der Wahl: Jeder muss ganz einfach das ausgewählte Gerät in die Schule mitbringen, dabei ist es unwichtig, ob es sich um einen Laptop, ein Tablet, ein transformierbares Gerät mit oder ohne Stift handelt ... Ist nicht genau das die Interpretation von „Bring Your Own Device”? Bring dein eigenes Gerät mit!
All dies erklärt wahrscheinlich die Schwierigkeiten, auf die ich bei der Suche nach Weiterbildungen, die mir helfen könnten, treffe. Viele Inhalte haben das Thema „Neue Medien im Unterricht", vielleicht „im Sprachunterricht", wenn ich Glück habe. Eines Tages nehme ich an einer Konferenz mit dem Titel „Sieben Jahre Unterricht in BYOD-Klassen” teil. Endlich! Etwas Konkretes, woraus ich bestimmt Inspiration ziehen kann. Leider gehe ich enttäuscht daraus hervor: Der Redner war sehr begeistert und zeigte viele konkrete Beispiele seines Unterrichts ... alles sehr interessant. Leider hatte er nur mit dem iPad gearbeitet, und während der Konferenz präsentierte er die für die Klasse nützlichen Apps. Da unsere Schule sich für die Arbeit mit Microsoft entschieden hatte, waren diese Informationen praktisch nutzlos. Ganz zu schweigen davon, dass der Redner Mathematiklehrer war... Lichtjahre von Fremdsprachen entfernt. Leider werden diese „Details“ oft bei der Bewerbung einer Konferenz versteckt, um mehr Personen anzuziehen. Wahr ist auch, hätte der Redner allgemeinere Themen gehabt, hätten mehr Lehrer davon profitieren können. Wirklich schade.
Eine große Schwierigkeit lag darin, das richtige Lehrmittel für eine Klasse BYOD auszuwählen. Mein erster Reflex war, eine digitale Version von dem Buch zu suchen, das ich normalerweise in der Klasse verwende. Ich habe vier Versionen davon gefunden, die sich alle als nutzlos herausgestellt haben, mit Ausnahme nur vom digitalen Assistenten.
Mir ist bewusst geworden, dass die meisten digitalen Lehrmittel nur wenig mehr als eine PDF-Version des gedruckten Buches sind. Das bedeutet, dass sie nicht dafür konzipiert sind, online benutzt zu werden, und das sieht man zum Beispiel schon im Layout: Ich kann auf ein Symbol klicken, um die Lösung einer Übung aufzuzeigen, jedoch die Übung selbst wird verdeckt. Insbesondere in den von mir getesteten Versionen war es unmöglich, den Stift zu verwenden und so direkt in das Lehrmittel zu schreiben. Ich habe den Verlag kontaktiert, einige Screenshots geschickt und um Erklärungen gebeten. Es wurde mir geantwortet, dass es besser sei, mit dem Stift auf dem Bildschirm zu schreiben, als mit dem Finger ...
Digitale Lehrmittel haben sicherlich Vorteile: Sie sind weniger teuer, sie können von jedem Computer aus genutzt werden und die Schüler müssen keine schweren Bücher tragen. Andererseits scheint mir, dass momentan die Verlage E-Books herausgeben, um Werbung für sich selbst zu machen und ihre Modernität zu beweisen ... Leider reicht es aber nicht, das Material, das sie schon haben, anzupassen, vor allem wenn es sich als technisch nicht benutzbar herausstellt.
Wahrscheinlich sind die E-Books nicht von großem finanziellem Interesse. Ein anderer Nachteil ist, dass generell die Lizenz für ein schulisches E-Book nur ein Jahr gültig ist (fünf bis zehn Jahre in der Version für Lehrer), danach geht das Buch mit allen persönlichen Notizen verloren, außer man verlängert die Lizenz.
Viele Lehrer scannen lieber das existierende Lehrmittel ein (eine riesige Arbeit!) und stellen es den Schülern zur Verfügung, zum Beispiel über OneNote, was es erlaubt, sehr praktisch und einfach Notizen zu machen. Um das Urheberrecht zu respektieren, müssen die Schüler weiterhin die Papierversion des Buches kaufen, das sie jedoch zu Hause lassen. Einige schätzen das, weil sie beim Lernen für eine schriftliche Prüfung lieber ein traditionelles Lernmittel verwenden.
Sobald das Problem mit dem Buch „gelöst“ ist, die Hauptfunktionen von OneNote erlernt sind und Freundschaft mit dem neuen Tablet und seinem Stift geschlossen wurde, ist die Vorbereitung an einem guten Punkt angelangt. Was es wirklich bedeutet, in einer Klasse BYOD zu unterrichten, will noch gelernt sein.