Unausweichlich treten anfangs didaktische und pädagogische Überlegungen zu Gunsten von technischen Fragen in den Hintergrund. Ein Kollege von unserer Schule, widmet zusammen mit dem Informatiker einen halben Tag, um den Schülern beizubringen, wie OneNote funktioniert. Dieser Punkt erscheint mir grundlegend. Obwohl unsere Schüler Digital Natives sind, müssen sie unbedingt geschult werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie bereits alles wissen, was mit dem Computer zu tun hat. Wie ein Kollege von mir gesagt hat, die Digital Natives sind „mit dem Handy geboren, nicht mit dem Computer“. Ich habe 17-jährige Schüler gesehen, die nicht in der Lage sind, einen Text in Word zu schreiben und ihn über E-Mail zu versenden.
Was mich angeht: Ich habe jahrelang mit dem Rückprojektor gearbeitet, manchmal mit dem Computer, nicht viel mit der Tafel. Dann habe ich begonnen, das Handy für die Hörübungen zu verwenden (ich habe alle Files im mp3 Format gespeichert) oder um Musik vorzuspielen. Mit einem speziellen Adapter habe ich es anstelle des Computers verwendet, um Bilder oder Videos zu zeigen. Ich bereite die Unterrichtsstunden vor, indem ich einfach ein Heft benutze, wo ich kurz aufschreibe, was in der Stunde gemacht wird und welche Übungen ich aufgebe. Mein gesamtes Material ist auf Dropbox gespeichert, damit ich von jedem Gerät aus darauf Zugriff habe.
Als das neue Schuljahr beginnt, entschließe ich mich dazu, ziemlich drastisch vorzugehen und OneNote für die Organisation der Stunden aller meiner Klassen zu verwenden, nicht nur für die Klasse BYOD. Einerseits, weil ich es schwierig finde, nur für eine Klasse anders zu denken und für die anderen traditionell weiterzumachen, andererseits natürlich, weil ich hoffe, so schneller zu lernen.
Am Anfang bin ich etwas verloren zwischen den verschiedenen Möglichkeiten ... Ich habe das Gefühl, ich bräuchte zwei Tablets: Eines, um meine Hefte für die Vorbereitung zu ersetzen, das andere um die Tafel / den Projektor / den PC zu ersetzen ...
Ich bemerke, dass es für die Schüler anstrengend ist, viele Lehrer zu haben, die alle selbst gerade lernen ... Ich sehe sie nur drei Stunden in der Woche, aber sie verbringen viel Zeit mit Lehrpersonen, die ihre erste Erfahrung mit BYOD machen. Ich entscheide also, meinen Enthusiasmus zurückzuschrauben und nicht zu viel zu experimentieren.
Nach etwa zwei Wochen finde ich ein Gleichgewicht. Ein Jahr später (Spoiler!) kann ich sagen, dass ich praktisch nur das neue Tablet benutze und alles, was ich in den Stunden brauche, in OneNote integriert habe. Ich könnte absolut nicht mehr zurück.
Mir wird klar, dass ich meine Art zu denken ganz umstellen muss ... Da ich viel mit dem Smartphone gearbeitet habe (mit meinem und dem der Schüler) verwende ich manchmal QR-Codes. Eines Tages verbringe ich einen Haufen Zeit damit, eine App für das Tablet zu suchen, das diese Codes liest ... um mir dann bewusst zu werden, wie unnütz die Sache ist. Die Schüler haben ein Tablet zur Verfügung.
Eine Sekunde reicht, um direkt einen Link mit ihnen zu teilen ...
Manche Erfahrungen sind zum Schmunzeln ... Mir wird zum Beispiel klar, dass mein Vokabular absolut unpassend für den BYOD-Unterricht ist: Spontan sage ich Dinge wie „jetzt blättern wir die Seite um“ oder „nehmt das Heft“, während die Schüler weder Hefte noch Seiten haben. Was sollte ich sagen? Scrollt nach unten? Swipet links? Das wäre eine interessante Frage für einen Sprachwissenschaftler ... Die Schüler scheinen nicht groß darauf zu achten, auch sie sind noch an diese Art Sätze gewöhnt.
Eine angenehme und unerwartete Überraschung ist die Ruhe! Während sich alle Sorgen um Disziplinarprobleme machen, wenn fünfundzwanzig Schüler ständig am Computer sitzen, erwartet niemand, dass die Klasse weniger laut wird ... Zur Erklärung: Wenn ich etwa sage: „Nehmen wir das Buch auf Seite 32,“ tun die Schüler nichts anderes als auf den Bildschirm zu klicken und durch die Seiten zu scrollen, bis sie die gewünschte Seite erreichen, praktisch ohne dabei Geräusche zu machen. Stellen Sie sich den Lärm in einer traditionellen Klasse vor, in der fünfundzwanzig Schüler ein Buch öffnen, die Seiten durchblättern, es in der Schultasche suchen, es vergessen haben, das falsche Buch dabei haben ... Ich bin an diese Situationen so gewöhnt, dass die ersten Male, als ich sage: „Schlagen wir das Buch auf Seite 32 auf“, und keinerlei Geräusche zu vernehmen sind, fast Ärger in mir aufsteigt, weil ich den Eindruck habe, dass die Schüler nicht tun, was ich verlange!
Eines Tages lasse ich der Klasse zehn Minuten Zeit, um eine Übung zu machen. Ein französischsprachiger Schüler ist viel früher fertig und ich frage ihn spontan, ob er die Lösungen auf mein Tablet schreibt ... auf mein Tablet, (das ich für die Klasse projiziere), so wie ich das vielleicht an der Tafel oder am Projektor gemacht hätte. Später wird mir bewusst, wie dumm die Sache ist: ich hätte die Lösung ganz einfach von SEINEM Tablet aus projizieren können. Ganz klar gibt es noch alte Gewohnheiten, die nicht so schnell gehen wollen ...
Ich nehme an, das ist die Tendenz, wenn man anfangen möchte, digital zu arbeiten: Man hat die Tendenz, das Gleiche zu tun, aber „mit dem Computer“. Wahrscheinlich ist das am Anfang unvermeidbar, aber man muss sich klarmachen, dass es auf lange Sicht gesehen frustrierend und unnütz ist ...
Andererseits habe ich bemerkt, dass es sich lohnt, einige Tools weiterzuverwenden, die ich vorher mit dem Handy genutzt habe, wie etwa Quizlet Live oder Socrative. Mit dem Tablet funktioniert alles besser und schneller.
Das Semester endet, die Erfahrung mit der BYOD-Klasse ist bisher positiv. Technische Probleme sind sehr selten und auch die disziplinären Probleme sind mit denen von normalen Klassen vergleichbar.
Die Schule entscheidet, die OneNote-Lizenz für alle Schüler und für alle Lehrer zu kaufen.
Für das neue Semester erstelle ich für jede meiner Klassen ein Notizbuch auf OneNote, auch wenn es momentan vor allem dazu dient, das Material mit ihnen zu teilen.
Was mich angeht: Ich habe jahrelang mit dem Rückprojektor gearbeitet, manchmal mit dem Computer, nicht viel mit der Tafel. Dann habe ich begonnen, das Handy für die Hörübungen zu verwenden (ich habe alle Files im mp3 Format gespeichert) oder um Musik vorzuspielen. Mit einem speziellen Adapter habe ich es anstelle des Computers verwendet, um Bilder oder Videos zu zeigen. Ich bereite die Unterrichtsstunden vor, indem ich einfach ein Heft benutze, wo ich kurz aufschreibe, was in der Stunde gemacht wird und welche Übungen ich aufgebe. Mein gesamtes Material ist auf Dropbox gespeichert, damit ich von jedem Gerät aus darauf Zugriff habe.
Als das neue Schuljahr beginnt, entschließe ich mich dazu, ziemlich drastisch vorzugehen und OneNote für die Organisation der Stunden aller meiner Klassen zu verwenden, nicht nur für die Klasse BYOD. Einerseits, weil ich es schwierig finde, nur für eine Klasse anders zu denken und für die anderen traditionell weiterzumachen, andererseits natürlich, weil ich hoffe, so schneller zu lernen.
Am Anfang bin ich etwas verloren zwischen den verschiedenen Möglichkeiten ... Ich habe das Gefühl, ich bräuchte zwei Tablets: Eines, um meine Hefte für die Vorbereitung zu ersetzen, das andere um die Tafel / den Projektor / den PC zu ersetzen ...
Ich bemerke, dass es für die Schüler anstrengend ist, viele Lehrer zu haben, die alle selbst gerade lernen ... Ich sehe sie nur drei Stunden in der Woche, aber sie verbringen viel Zeit mit Lehrpersonen, die ihre erste Erfahrung mit BYOD machen. Ich entscheide also, meinen Enthusiasmus zurückzuschrauben und nicht zu viel zu experimentieren.
Nach etwa zwei Wochen finde ich ein Gleichgewicht. Ein Jahr später (Spoiler!) kann ich sagen, dass ich praktisch nur das neue Tablet benutze und alles, was ich in den Stunden brauche, in OneNote integriert habe. Ich könnte absolut nicht mehr zurück.
Mir wird klar, dass ich meine Art zu denken ganz umstellen muss ... Da ich viel mit dem Smartphone gearbeitet habe (mit meinem und dem der Schüler) verwende ich manchmal QR-Codes. Eines Tages verbringe ich einen Haufen Zeit damit, eine App für das Tablet zu suchen, das diese Codes liest ... um mir dann bewusst zu werden, wie unnütz die Sache ist. Die Schüler haben ein Tablet zur Verfügung.
Eine Sekunde reicht, um direkt einen Link mit ihnen zu teilen ...
Manche Erfahrungen sind zum Schmunzeln ... Mir wird zum Beispiel klar, dass mein Vokabular absolut unpassend für den BYOD-Unterricht ist: Spontan sage ich Dinge wie „jetzt blättern wir die Seite um“ oder „nehmt das Heft“, während die Schüler weder Hefte noch Seiten haben. Was sollte ich sagen? Scrollt nach unten? Swipet links? Das wäre eine interessante Frage für einen Sprachwissenschaftler ... Die Schüler scheinen nicht groß darauf zu achten, auch sie sind noch an diese Art Sätze gewöhnt.
Eine angenehme und unerwartete Überraschung ist die Ruhe! Während sich alle Sorgen um Disziplinarprobleme machen, wenn fünfundzwanzig Schüler ständig am Computer sitzen, erwartet niemand, dass die Klasse weniger laut wird ... Zur Erklärung: Wenn ich etwa sage: „Nehmen wir das Buch auf Seite 32,“ tun die Schüler nichts anderes als auf den Bildschirm zu klicken und durch die Seiten zu scrollen, bis sie die gewünschte Seite erreichen, praktisch ohne dabei Geräusche zu machen. Stellen Sie sich den Lärm in einer traditionellen Klasse vor, in der fünfundzwanzig Schüler ein Buch öffnen, die Seiten durchblättern, es in der Schultasche suchen, es vergessen haben, das falsche Buch dabei haben ... Ich bin an diese Situationen so gewöhnt, dass die ersten Male, als ich sage: „Schlagen wir das Buch auf Seite 32 auf“, und keinerlei Geräusche zu vernehmen sind, fast Ärger in mir aufsteigt, weil ich den Eindruck habe, dass die Schüler nicht tun, was ich verlange!
Eines Tages lasse ich der Klasse zehn Minuten Zeit, um eine Übung zu machen. Ein französischsprachiger Schüler ist viel früher fertig und ich frage ihn spontan, ob er die Lösungen auf mein Tablet schreibt ... auf mein Tablet, (das ich für die Klasse projiziere), so wie ich das vielleicht an der Tafel oder am Projektor gemacht hätte. Später wird mir bewusst, wie dumm die Sache ist: ich hätte die Lösung ganz einfach von SEINEM Tablet aus projizieren können. Ganz klar gibt es noch alte Gewohnheiten, die nicht so schnell gehen wollen ...
Ich nehme an, das ist die Tendenz, wenn man anfangen möchte, digital zu arbeiten: Man hat die Tendenz, das Gleiche zu tun, aber „mit dem Computer“. Wahrscheinlich ist das am Anfang unvermeidbar, aber man muss sich klarmachen, dass es auf lange Sicht gesehen frustrierend und unnütz ist ...
Andererseits habe ich bemerkt, dass es sich lohnt, einige Tools weiterzuverwenden, die ich vorher mit dem Handy genutzt habe, wie etwa Quizlet Live oder Socrative. Mit dem Tablet funktioniert alles besser und schneller.
Das Semester endet, die Erfahrung mit der BYOD-Klasse ist bisher positiv. Technische Probleme sind sehr selten und auch die disziplinären Probleme sind mit denen von normalen Klassen vergleichbar.
Die Schule entscheidet, die OneNote-Lizenz für alle Schüler und für alle Lehrer zu kaufen.
Für das neue Semester erstelle ich für jede meiner Klassen ein Notizbuch auf OneNote, auch wenn es momentan vor allem dazu dient, das Material mit ihnen zu teilen.